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Paul Mellenthin: Fotografie - Macht - Geschichte. Bilder des Deutsch-Französischen Kriegs und der Pariser Kommune

Paul Mellenthin

Foto: Christian Knörr

Die Dissertation wurde von Prof. Dr. Andreas Beyer und Prof. Dr. Steffen Siegel (Folkwang Universität der Künste) betreut.

Das Dissertationsprojekt verfolgte erstmalig die Einordnung der Bilder des Deutsch-Französischen Kriegs und der Pariser Kommune in die Kunst- und Fotografiegeschichte. Der Ausgangspunkt des Projekts war die These einer historischen Zäsur: Wie hat die Fotografie das Bild der Geschichte verändert? Kunsthistorisch betrachtet steht das Jahr 1870/71 an der Schwelle zweier Zeiträume. Die Ereignisse gehören zu den letzten, die noch umfassend von Geschichtsmalern dargestellt und zugleich zu den ersten, die bereits intensiv von Fotografen dokumentiert worden sind. Entgegen der Vorstellung eines abrupten Bruchs legt die Dissertation jedoch vielmehr Bedingungen offen, die für den fortwährenden Wandel von Geschichtsbildern verantwortlich waren: akademische Traditionen, mediale Gesetze, technische Hürden, gesellschaftliche Rollen und politische Interessen. Im restaurativen Klima der Dritten Französischen Republik war die Frage, ob die Zeitgeschichte zu einem fotografischen Dokument geworden war, von höchster politischer Relevanz im Kampf um Kontrolle und Macht.