23 Nov 2019
09:00  - 14:00

Veranstalter:
Kunstmusem Basel

Kongress / Tagung / Symposium

Das Unheimliche: Kunsthistorische und psychoanalytische Betrachtungen

Prof. Dr. Joachim Küchenhoff und Dr. phil. Jana Lucas

Kunstwerke funktionieren wie Landkarten zu unserem Innenleben. Sie provozieren Antworten und Reaktionen. Sie reflektieren Gefühlszustände wie Freude, Erhabenheit, Zorn und Ekel oder versetzen in die Stimmung des Unheimlichen. Von mittelalterlichen Todesvisionen bis hin zu Werken abstrakter Kunst, mehr als das Schöne faszinieren an Bildern Brüche, Verstörendes und Unverständliches.
Ein Werk kann uns gefallen und zugleich erschaudern lassen oder beängstigen. In diesem Oszillieren zwischen verschiedenen Gefühlszuständen besteht der Reiz der ästhetischen Erfahrung, die gleichsam eine Form des Verstehens ist. Doch wie genau setzen wir uns als Betrachtende mit den unheimlichen Momenten in Werken der bildenden Kunst auseinander? Und wie können Bilder als Agenten des Unbewussten dazu beitragen, unsere Innenwelten zu ergründen? Zur Disposition steht dabei die Freudsche Annahme, dass das Unheimliche immer das vertraute Verdrängte ist, das die Ängste der Kindheit im Gefühl des Unheimlichen wieder aufleben lässt. Hat das Unheimliche nicht eher mit einer – oft minimalen – Verschiebung in der Wirklichkeitserfahrung zu tun? Sind nicht vielmehr das Aufklaffen von Leerstellen oder das Schwanken des eigenen Bodens unheimlich? Beim Betrachten von Werken von Hans Baldung Grien bis Miriam Cahn wollen wir die verschiedenen psychoanalytischen Interpretationen des Unheimlichen als Phänomen diskutieren und für die psychoanalytische Praxis nutzbar machen  

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