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Maja Wismer: Die Assimilation der Multiples

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Foto: Christian Knörr

Die Dissertation «Die Assimilation der Multiples. Von ephemeren Auflagenobjekten bei Joseph Beuys und ihrer Rolle in gesellschaftlichen Dynamiken Westdeutschlands ab Mitte der 1960er Jahre hin zum repräsentativen Sammlungskonvolut in internationalen Museen» wurde von Prof. Dr. Ralph Ubl und Prof. Dr. Sebastian Egenhofer betreut.

Im Zentrum der Dissertation steht die Untersuchung der Multiples von Joseph Beuys. Innerhalb von Beuys‘ Oeuvre gibt es weit über 500 Auflagenobjekte und Drucksachen, die in allen seinen Schaffensperioden seit Mitte der 1960er Jahre entstanden sind, sich dabei aber durch verschiedene Materialien, Funktionen und Auflagenhöhen unterscheiden. Es war Beuys‘ oft zitierte Formulierung, wonach die Multiples als „Vehikel“ zur Verbreitung seiner Ideen funktionieren und die unmittelbare Auseinandersetzung bei den einzelnen Rezipienten stimulieren sollen. Als Objekte und Grafiken verschiedener Formate teilen die in Auflagen von zwei bis unlimitiert erschienenen Arbeiten in ihrer Vielfältigkeit materielle Eigenschaften, Motive und Themen mit den Unikaten, die Beuys‘ Oeuvre konstituieren – seien es Zeichnungen, Collagen oder Installationen und Performances. Die Arbeit verfolgt die These, dass die Multiples von Beuys ihre Komplexität als künstlerische Setzung aus der wechselseitigen Beziehung von drei Aspekten entfalten: ihrer vielfachen Existenz, der Nutzbarmachung dieser Vervielfachung durch Distribution und polyvalenter Verwendung und dem zeithistorischen Kontext, in dem sie entstanden sind.