15 Feb 2023
18:15  - 20:45

Neubau, Eventfoyer

Veranstalter:
Kunstmuseum Basel

Öffentliche Veranstaltung

«Entartet» – Kunst im langen Schatten der NS-Propaganda

Eine Podiumsdiskussion zur Ausstellung Zerrissene Moderne

Mit
Thomas Bauer-Friedrich
Kristina Kratz-Kessemeier
Jürgen Joseph Kaumkötter

Moderation
Eva Reifert

Weitere Informationen und Gratisticket

Was wird gezeigt, erzählt und erinnert? Welche Bedeutung haben Erinnerungspolitiken für demokratische Gesellschaften? Welche Rolle übernehmen dabei öffentliche Institutionen, wie bspw. das Kunstmuseum? Anlässlich der Ausstellung «Zerrissene Moderne» geht Dr. Andrea Zimmermann (art of intervention) gemeinsam mit Prof. em. Andrea Maihofer (Zentrum Gender Studies, Universität Basel), Prof. em. Jakob Tanner (Universität Zürich) und Prof. Felix Uhlmann (Universität Zürich) diesen Fragen nach. Wie Geschichte erinnert und reflektiert wird und inwiefern für geschehenes Unrecht Verantwortung übernommen wird, so der gemeinsame Ausgangspunkt, spielt eine Rolle für die demokratische Gestaltung gegenwärtiger gesellschaftlicher Verhältnisse. So sind Akte des Erzählens und des Nicht-Erzählens, des Zeigens und des Verbergens stets Ausdruck einer Geschichte von Machtverhältnissen. Es ist eine dringliche Aufgabe, damit verbundene Prozesse der Selbstvergewisserung und Ausgrenzung kritisch zu beleuchten. Archive und Sammlungen sind wichtige Akteure bei dieser Arbeit an kollektiver Erinnerung: Was erzählen sie uns über emanzipatorische Bewegungen und Kämpfe um Rechte, Teilhabe und Sichtbarkeit? Welche Stimmen werden hier auf welche Weise hörbar? Und welche Rolle spielen die Künste in diesen Auseinandersetzungen um Demokratie und kritische Selbstreflexion? Die Gesprächsrunde bringt im Austausch von Geschichtswissenschaft, Geschlechterforschung, kritischer Gesellschaftstheorie und Recht verschiedene historische Ebenen und Perspektiven ins Gespräch. Die Expert:innen diskutieren insbesondere, wie sich der öffentliche Auftrag von Kulturinstitutionen im (inter-)nationalen Kontext fassen lässt: Inwiefern sollen und können sie Orte der Selbst-Reflexion einer Gesellschaft sein? Oder anders formuliert: Wie kann das Kunstmuseum gesellschaftliche Verhältnisse so in den Blick nehmen, dass eine Kritik an und eine Intervention in Genealogien der Ausgrenzung möglich werden?


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